Sonntag, 14. April 2019

T(r)opf-Infusion


Ein Topf mit zerkleinerten Küchenabfällen, gemischt mit Erde 1:1.
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Darauf ein Stein, denn darunter sammelt sich Feuchtigkeit (Sepp Holzer).
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Algen müssen sein: Stein bringt Feuchtigkeit und Algen bringen u.a. Sauerstoff.
Oberste Schicht abgedeckt mit Blättern oder Holz abgedeckt mit Erde zur Pilz-Kultivierung.
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Topf mit großem Loch am Boden zur Infusion der Erde mit Nährflüssigkeit.
Holz noch darunter zur Pilz-Infusion, feucht gehalten mit der Nährflüssigkeit damit die Pilze wachsen können.
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(Keine) Überraschung: Regenwürmer, denn unterm Topf ist es dunkel und feucht.
Man beachte auch die Regenwurmhaufen mitte-rechts im Bild vor den Steinen
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Freßfest (Nährflüssigkeit und und Pilze von dem Holz) und durchlöcherte Erde als Dank.
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Mehr Infusionen

Am Stamm vom Wein
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Auf der Baumscheibe von der Aprikose
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Kirsche, Birne, Kiwi, Pfirsich, Stachelbeere, Kornelkirsche, Honigbeere, Himbeere, Sanddorn, ein weiterer Wein und Feige werden auch beglückt sowie die Monats-Erdbeeren ringsum.
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Da fragt man sich: Warum im Topf ?
Weil ich im Garten keinen Komposthaufen anlegen kann und die Nachbarn keinen Anstoß an den Küchenabfällen nehmen können, ist ja alles mit Erde und Steinen bedeckt.
Der Topf wird regelmäßig gegossen mit gemixten Küchenabfällen, stark verdünnt.
So bleibt es immer schön feucht im Topf und die Erde darunter bekommt regelmäßig eine Dusche mit lebendigen Mikroorganismen.
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Bewertung nach einer Saison:
Also, eine Freude für die Kompost- und Regenwürmer.
Müssen natürlich immer feucht gehalten werden.
Ob auch für die Pflanzen kann ich nicht entscheiden.
Denn die haben Krankheiten, Pilze, Läuse, Fraßschäden ..
Und keine Früchte.
Wachsen tun die ja wie blöd.
Aaaaber, ein Ärgernis für den Gartenbesitzer.
In und unter den Töpfen machen sich die Ameisen, Schnecken und nicht identifizierbare Käfer breit.
Nachdem früher die Schnecken eine Plage waren sind es jetzt seit einigen Jahren die Ameisen (In der ganzen Gegend übrigens ein Problem).
Alle paar Schritte ein Ameisennest.
Im Frühjahr bringen sie die Läuse auf die Pflanzenblätter (Läuse kommen aber auch ohne die Ameisen auf die Blätter), im Sommer fressen sie alle Früchte an. Eine Feige, die am Abend noch halb reif ist, ist am nächsten Morgen schon halb aufgefressen und sogar ein Nest schon reingebaut. Die Wespen fressen die Feigen erst an, wenn sie schon fast reif sind.
Es gibt ja nun Abertausende plus Eins Tips gegen die Ameisen, die alle nichts helfen, auch die üblichen Gifte nicht.
Es hilft nur "freies Schußfeld" zu schaffen, Tabula rasa und "verbrannte Erde", also keine Verstecke zuzulassen.
Ach, Hühner oder andere Vögel wären evtl. eine Hilfe (Fressen und Kratzen), geht leider nicht auf 10x10 Meter mit Nachbarn ringsum.
Einziges Mittel: die tägliche "Ruhestörung", also alles absuchen, umdrehen, graben, klopfen, mit Heißwasser begießen, usw. usw. ..
Macht Arbeit.

Auch die Steine, die ich so um die Baumscheibe und als Beeteinfassung verlege, wie es Sepp Holzer empfiehlt, weil sie Wärme speichern und sich Wasser darunter versammelt, sind als willkommene Heimstätte bei Ameisen, Schnecken und sonstigem gefräßigen Getier beliebt.
Habe ich alle entfernt. So schön die Theorie, so öde die Praxis.
Wo kein Versteck und nix zu fressen da auch kein Ärger.

Im nächsten Jahr ist Schluß mit der Gemütlichkeit - für die oben genannten.

Die Mini-Mikro-Kompostierung, halb aerob-anaerob zur nachbarschaftsunsichbaren Kompostierung von hauptsächlich gemixten wässrigen Küchenabfällen und gelegentlichen Gartenresten funktioniert im Prinzip, wenn 1:1 mit Erde gemischt wird. Kleine Äste und angerottete Holzstücke wirken Wunder bei der Umsetzung und sorgen für Begeisterung bei den Kompostwürmern.
Der erhaltene "Kompost" nach 1 Jahr ist allerdings sehr kompakt und keineswegs locker, flockig schwammig wie es sich für Humus gehört.
Eine mikroskpische Untersuchung steht noch aus.
Aber Kompostwürmer bohren darin ihre Löcher und Regenwürmer warten in Vielzahl auf das Ergebnis der Verarbeitung  unter dem Topf. Wenn das kompakte Endprodukt auf den Boden ausgebracht wird, erfolgt mit der Zeit eine weitere Lockerung.

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Spargel

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Sehnlichst erhofft und erwartet

Nun ist er da.

Und Nachwuchs gibt jetzt auch. Selbst vermehrt. 4 Stück.

Endlich kann ich auch mal Mischkultur und Permakultur in mehreren Stockwerken vorweisen:
unter der Erde Grünspargel, auf der Erdoberfläche Walderdbeeren und Monatserdbeeren, über der Erde Busch Jostabeeren. Fehlt noch ein Frucht-Baum.
Und alles perennnial, also mehrjährig.

Und der zuverlässige Untergrundgärtner ist auch schon da und unermüdlich tätig. Die Ergebnisse seiner Arbeit sind rechts oben im Bild zu sehen.




Grünspargel, also die violette Variante, schmeckt irre, so frisch geerntet und roh gegessen.

Auf der Haustreppe in der Abendsonne genossen.
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Hier die Vorgeschichte vom Spargel im Vor-Garten
Spargel macht Sachen
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Hier früher im Haus-Garten Spargel gepflanzt
Leider von Schnecken und Pilzen nach einiger Zeit dahingerafft.
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